Thomas Seibert und Simon Kaminski nehmen sich die Zeit, um das Einzelschicksal der Familie Mohammed aus der syrischen Stadt Ma´arat al Numan im Flüchtlingslager Sarmada, einer Kleinstadt nahe der türkischen Grenze zu schildern. Mohammed ist einer von 80 Millionen, die aufgrund von Entwicklungen in ihrer Heimat entschieden haben, sich auf die Flucht zu geben. Die Familie würde lieber heute wie morgen wir in ihre Heimat zurückkehren, jedoch die Truppen des syrischen Staatspräsidenten Baschar al-Assad haben ihr Haus zuerst geplündert und danach besetzt.
Mohammed hat das Haus getauscht gegen ein Zelt aus dünnen Stoff, Wärme gibt es nur, wenn er genügend Holz findet. Mohammed hat eine Prothese, weil eine Bombe ihm den Unterschenkel weggerissen hat. Das Unterkommen im Zelt ist fast schon Luxus, in anderen Lagern werden Löcher in die Erde gegraben. Es hätte eine Lösung in Idlib, auf syrischen Boden gegeben, wenn die Türken dort in Zusammenarbeit mit anderen Ländern feste Behausungen errichtet hätten. Die Türkei hat in der Vergangenheit über 3 Millionen Flüchtlingen aufgenommen.
Parallel zu den aktuellen Entwicklungen wird in Deutschland das Ende der Abschiebungen von Gefährdern diskutiert. Meiner Meinung nach sollte Horst Seeheimer im Innenministerium sich um wichtigere Themen kümmern. Seine Aufgabe wäre es im letzten halben Jahr gewesen, das Thema Flüchtlingspolitik im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft zu bearbeiten. Der Erfolg ist nicht messbar, es war die einzige Aufgabe, in der Deutschland nicht erreichen konnte.
Hoffentlich kommen Mohammed mit seiner Familie heil durch den Winter, COVID-19 und auch Krankheiten sind in Flüchtlingsorten anzutreffen.
Der Artikel lässt die Frage offen, wie es weitergehen kann, – aber vielleicht ist es auch das Ziel gewesen. Vielen Dank an die beiden Redakteure für die Berichterstattung in diesen Tagen.